Feedback/Rückblick Juni 2005

So haben zwei Teilnehmerinnen die Sommerakademie Lausitz 2005 erlebt:

Die Woche vom 27. Juni bis 1.Juli 2005 stand unter einem besonderen Motto in Großräschen, Brandenburg: "Eine Zukunft in der Lausitz denken". Die Erwartungen der Teilnehmer waren sehr differenziert: Einige wollten die Lausitz kennenlernen und mehr über Arbeitsangebote erfahren, die in Brandenburg vorhanden sind. Andere hingegen wollten Spaß und erhofften sich Abenteuer, ausgelassene Stimmung und ein angenehmes Miteinander. Für alle war etwas dabei, denn nicht nur Bildung stand im Vordergrund, wie anfänglich gedacht, sondern auch das Vergnügen.

Tagsüber besuchten wir Sehenswürdigkeiten wie die F60 in Lichterfeld (bei Finsterwalde), die IBA-Terrassen in Großräschen, die als ein Informations-und Ausstellungszentrum des zukünftigen Ilse-Sees dienen oder auch die Windradanlagen in Klettwitz. Es war sehr interessant zu sehen, dass Brandenburg mehr zu bieten hat als viele Menschen und vor allem Jugendliche denken.

Auch öffnete der Betrieb Vestas seine Pforten und es konnte ein Einblick gewonnen werden, wie Windräder entstehen und welchen Anforderungen die Mitarbeiter gerecht werden müssen. Wir waren uns vorher nicht sicher, ob man in einem solchen Betrieb individuell arbeiten kann und es noch dazu Spaßmacht. Die Atmosphäre aber war einzigartig. Die Halle roch nicht wie vermutet nach Farben, Lacken oder Maschinen. Aus den Lautsprechern erklang Musik, die das Arbeiten erleichtern sollte. Es ist scheinbar ein wunderbares Arbeiten, was auch einige Azubis berichteten.

Originelle Spiele brachten gute Stimmung auf, durch die wir offener und diskussionsbereiter wurden. Sportliche Aktivitäten wie Volleyball oder auch Tischtennis sorgten dafür, dass wir als Gruppe ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelten, letztendlich brachten nicht nur Showeinlagen unserer Betreuer Spaß in unsere Runde. So haben sie uns zum Beispiel beigebracht, wie man sich Feuerwerke selber herstellen oder Feuer spucken kann.

Natürlich war auch die Politik ein wesentlicher Punkt unserer Woche: Am Donnerstag haben wir ein Planspiel simuliert, in dem es vier verschiedene "Parteien" gab, die alle unterschiedliche Ziele verfolgten. Nach einer dreistündigen Verhandlungsphase, in der sowohl die "Bewohner" als auch die "Investoren" den Stadtrat mit Argumenten überzeugen sollten, folgte die offene Diskussion. Auch das Gespräch mit Brandenburgs Bildungsminister, Herrn Rupprecht, und weiteren hochrangigen Politikern war sehr interessant. Viele Schülerinnen und Schler wollen Brandenburg voran bringen, doch ohne Unterstützung der Politik klappt dieses Vorhaben nicht.

Jeder Tag bestand aus einem kleinen Abenteuer, Spaß und auch Hingabe. Ich erhoffe mir, dass dieses Projekt auch in den nächsten Jahren bestehen bleibt, denn nur wenn Jugendliche an solch großartige Sachen wie den zuknftigen Ilse-See herangeführt werden, ist es möglich, Brandenburg zu fördern und zu gewährleisten, dass junge Leute hier weiter leben.

Marlen und Antje, Schülerinnen und Teilnehmerinnen der Sommerakademie 2005


Pressestimmen zur Sommerakademie Lausitz 2005:

Lausitzer Rundschau vom 04.07.2005:
IBA-Sommerakademie beendet - Politiker im Gespräch mit jungen Leuten
Eine Woche lang haben Jugendliche in der Sommerakademie der Internationalen Bauausstellung "Fürst-Pückler-Land" in Großräschen über die Zukunft der Lausitz diskutiert. Unter anderem mit Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht. Sie machten deutlich, dass die Lausitz nicht abgehängt werden dürfe. Eine Befürchtung, die Rupprecht angesichts der aktuellen Schulschließungen versteht, aber zu entkräften versucht. "Wir müssen alles tun, um den jungen Menschen einen guten Start zu ermöglichen. Aber die Rahmenbedingungen können nicht außer Kraft gesetzt werden. Es ist nunmal so, dass in einigen Regionen mehr Schüler leben und in anderen nicht. Deshalb müssen wir rund um Berlin neue Schulen bauen und hier schließen." (red)

Wochenkurier Senftenberg vom 13.07.2005:
Wer bleibt und wer geht
"Wer bleibt in der Lausitz und wer geht?" - Barbara Hackenschmidt, Landtagsabgeordnete aus Elbe-Elster, fragte die Jugendlichen ganz direkt. 25 Schüler und Auszubildende, die an der IBA-Sommerakademie in Großräschen teilnahmen, diskutierten mit Politikern und Akteuren aus der Region über die Zukunft der Lausitz. In Planspielen und Gesprächsrunden wurde diskutiert, gestritten aber auch Komprisse geschlossen. Bei allen unterschiedlichen Vorstellungen waren sich die Jugendlichen einig, dass die Lausitz nicht "abgehängt" werden dürfe. Eine Befürchtung, die Bildungsminister Holger Rupprecht angesichts der aktuellen Diskussion um Schulschließungen und Lehrerversetzungen versteht: "Wir müssen alles tun, um jungen Leuten einen guten Start zu ermöglichen. Aber die Rahmenbedingungen können wir nicht außer Kraft setzen. Es ist nun mal so, dass in einigen Regionen immer mehr Schüler leben und in anderen weniger. Deshalb müssen wir rund um Berlin neue Schulen bauen - und hier schließen." Diese Ehrlichkeit kam an bei den jungen Teilnehmern. "Er weicht den Fragen nicht aus, das ist gut", urteilt Antje Kleina.

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